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Nordischer Klang

 32. Nordischer Klang feiert die Kulturen des Nordens — in diesem Jahr unter anderem mit einem saamischen Schwerpunkt

Auch in diesem Jahr verwandelt sich Greifswald vom 05.-14. Mai wieder in ein Zentrum nordeuropäischer Kultur. Im Rahmen des renommierten Festivals Nordischer Klang werden eine Vielzahl von Acts aus Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, Island und Estland die kulturelle Vielfalt des Nordens präsentieren.

Anlässlich der Jubiläen der saamischen Parlamente in Finnland und Schweden legt der Nordische Klang in diesem Jahr einen besonderen Fokus auf die Kulturen der indigenen Gemeinschaft der Sámi. Die Gründung der saamischen Parlamente gilt als wichtiger Schritt zur politischen Repräsentation der nordischen Urbevölkerung. In diesem Jahr feiert das saamische Parlament in Schweden sein 30-jähriges Bestehen, während das finnische Pendant seinen 50. Geburtstag feiert. Im Rahmen des Nordischen Klangs werden diese Jubiläen unter anderem mit einem Doppelkonzertabend geehrt:

Tundra Electro

© Anna-Julia Granberg

Tundra Electro (N),bestehend aus Ingá-Máret Gaup-Juuso und Patrick Shaw Iversen, verbinden die alten saamischen Gesangstraditionen des Joik mit Electronica, Improvisationsmusik und Elementen der klassischen indischen Musik. Sängerin Ingá-Máret Gaup-Juuso hat sich mit ihrem kraftvollen Gesangsstil als eine wichtige Stimme in der neuen Welle junger saamischer Künstler etabliert und setzt sich unermüdlich dafür ein, die Traditionen und die saamische Sprache am Leben zu erhalten. Patrick Shaw Iversen hat in Kombination mit seinem Interesse an Elektronik und Live-Sampling, einen einzigartigen Stil seines Instruments entwickelt. Áilu Valle & Boogiemen (FIN) bringen Rap auf Nordsaamisch, Finnisch und Englisch nach Greifswald. Valles Texte entstehen aus Protest gegen die Zerstörung der Kultur und betonen die Bedeutung der indigenen Lebensweise und Identität. Áilu Valle gilt als einer der ersten Rapkünstler in einer saamischen Sprache und wurde für seine aktivistischen Songtexte bereits mit Preisen ausgezeichnet. Zum Nordischen Klang kommt er mit seiner stark vom Hardrock beeinflussten Begleitband, dem Trio Boogiemen.

Áilu Valle

© Kevin Francett

Abgerundet wird der saamische Programmteil durch die Vorführung des Films Eatnameamet – Our Silent Struggle. Dieser politische Dokumentarfilm enthüllt die Assimilations- und Kolonialisierungspolitik der finnischen Regierung gegenüber dem saamischen Volk. Er ist ein Manifest und ein Hilferuf für die Zukunft des einzigen indigenen Volkes der Europäischen Union – durch die Stimmen der Sámi selbst. Den einführenden Vortrag zu Eatnameamet hält die saamische Autorin, Journalistin und Medienproduzentin Emmi Nuorgam, die sich auch am Podiumsgespräch zum Thema Sámi cultures, Sámi challenges beteiligen wird. Dieses Gespräch thematisiert historische und aktuelle Aspekte des Kampfes der Sámi um ihre Rechte und schließt insbesondere für die Identität der Sámi wichtige Themen wie die Bewahrung des kulturellen Erbes, den Schutz vor Assimilationspolitik und den Umgang mit den Herausforderungen der Klimakatastrophe ein.

Den Blick auf den gesamten Norden richtend, werden darüber hinaus viele weitere spannende und eindrucksvolle Facetten der nordeuropäischen Kulturen im Festivalprogramm vertreten sein. So kann sich das Publikum beispielsweise auf norwegischen Folkrock, dänische Singer-Songwriter-Kunst, isländischen Swing und finnischen Pop sowie estnischen Jazz House freuen. Erneut finden neben den Konzerten auch Lesungen, Ausstellungen, Podiums- und Kinoveranstaltungen statt und für das junge Publikum ist mit besonderen Veranstaltungen im Rahmen des KinderKlangs ebenfalls gesorgt.

Weitere Informationen:

www.nordischerklang.de

Text: © Nordischer Klang

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