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Die Spinne von Stockholm

Lars Kepler hat wieder seine Fäden ausgelegt. Am 27. Januar erscheint der neue Thriller „Spinnennetz“, den du mit Nordis gewinnen kannst. Aber Vorsicht, du wirst darin hängen bleiben.

Golden leuchten die drei Kronen auf der Spitze des Rathauses in der Abendsonne. Sanft glitzert das Wasser des Riddarfjärden und der Ostsee, auf dem sich Freizeit- und Schärenboote tummeln. Von Ferne hört man die vergnügten Rufe aus Gröna Lund. Stockholm zeigt sich von seiner schönsten Seite. Vor der Stadt tummeln sich tausende große und kleine Schäreninseln, weiße und rote Holzhäuser erscheinen wie kleine Farbkleckse auf ihnen. Bis weit nach Norden reichen die Inseln, bis nach Kapellskär, wo die Fähren nach Finnland und auf die Ålandinseln abfahren. Hier befindet sich eine kleine Schäre, auf der in früheren Jahren ein Cholerafriedhof angelegt worden ist. Ein paar Senioren wollen die Insel erkunden und entdecken dabei in den Bäumen einen Plastiksack. Eine stinkende Flüssigkeit tropft heraus. Sie öffnen den Sack und ein menschlicher Körper fällt ihnen entgegen – beziehungsweise das, was von ihm noch übrig ist.

Es ist ein ekelerregender Fund, mit dem sich das Ermittlungsteam Joona Linna und Saga Bauer in Lars Keplers neuntem Roman „Spinnennetz“ von nun an beschäftigen wird. Und es wird nicht der einzige bleiben.

Stockholm – Stadt der Kontraste

Straße im nördlichen Södermalm, in der Nähe wohnt Saga Bauer

Stockholm ist eine wunderschöne Stadt, reich und glitzernd. Aber „sie ist auch voll an Kontrasten mit ihren unglaublich dunklen Wintern und wahnsinnig hellen Sommern, sie ist einladend und gefährlich.“ So beschreibt Lars Kepler Stockholm im Interview. Deswegen sei die schwedische Hauptstadt „perfekt als Ausgangspunkt für unsere Ermittler“. Unsere? Lars Kepler leidet weder an gespaltener Persönlichkeit noch spricht er von sich im Pluralis Majestatis. Nein, Lars Kepler sind eigentlich zwei Autoren. Das Ehepaar Alexandra und Alexander Ahndoril steckt hinter dem Pseudonym. Sie haben in enger Zusammenarbeit die beiden Ermittler Saga Bauer und Joona Linna erschaffen. Und auch noch nach dem neunten Fall lieben sie ihre Figuren.

„Sie sind unsere allerengsten Freunde, fast wie Familienmitglieder. Wir treffen sie jeden Tag, aber sind nach wie vor neugierig auf sie, da sie uns ständig aufs Neue faszinieren und verwirren.“

Faszinierend (und manchmal auch verwirrend) sind Saga und Joona in der Tat. Im neunten Fall der beiden wird Joona von Alpträumen heimgesucht, Erinnerungen an einen vergangenen Fall lassen ihn nicht los, er kann aber nicht darüber reden. Saga wiederum kämpft mit alten Schuldgefühlen und der Tätigkeit als Privatschnüfflerin, die sie kaum erträgt. Sie „tragen ihre Erfahrungen in jedes neue Buch. Sie sind keine James Bond-Figuren, die sich einfach den Staub aus den Klamotten klopfen und im neuen Buch wieder dastehen, als wäre nichts geschehen“, erklären Alexandra und Alexander Ahndoril. Manchmal falle es ihnen schwer, sie so leiden zu lassen. Aber genau das macht natürlich auch den Reiz komplexer Ermittlerfiguren und spannender Geschichten aus.

Dem Mörder auf der Spur oder schon mitten in seinem Netz?

In „Spinnennetz“ ziehen dunkle Wolken über die Stadt

Der neue Fall wird persönlich, sehr persönlich. Denn als die Leiche auf der Insel bei Kapellskär gefunden wird, erinnert sich Saga an eine Postkarte, die sie vor Jahren erhalten hat. Jemand drohte mit neun Kugeln, die in der Pistole stecken. Die letzte sei für Joona. Und nur Saga könne ihn retten. Unterschrieben wurde die Karte von Jurek Walter, einem Serienmörder, der Schweden vor Jahren in Angst und Schrecken versetzte. Doch Jurek Walter ist tot. Saga hat die Karte ignoriert. Bis jetzt. Denn nun erkennt sie das Postkartenmotiv wieder: Es ist der Cholerafriedhof bei Kapellskär. Damit beginnt eine schlafraubende Jagd auf den Serienmörder, eine Jagd, bei der die Ermittler immer einen Schritt hinterher sind. Oder sind sie schon mitten in das Netz, das die Spinne ausgelegt hat, geraten? Zappeln sie bereits im Spinnennetz, ohne es zu wissen?

Irgendwann standen Alexandra und Alexander Ahndoril auch auf der kleinen Schäre mit dem ehemaligen Cholerafriedhof. „Wir betreiben viele Nachforschungen, fahren umher und schauen uns echte Tatorte an, suchen nach heimgesuchten Orten, die man als Tourist nie entdeckt“, verraten sie im Interview. Nicht nur die Tatorte, auch die Figuren gestalten sie mit viel Akribie und Empathie aus. Deswegen haben Joona und Saga auch dunkle Seiten. Sie müssen komplex, vielleicht auch mal schwierig sein. Auch den Bösewichten begegnen sie mit Empathie, schließlich wollen sie verstehen, was sie zu Mördern macht und wie sie zu dem, was sie sind, geworden sind.

Lars Kepler – ein Pseudonym sorgt für den kreativen Schub.

Komplexe Figuren, dunkle Orte, Abgründe, die sich öffnen, und nicht zuletzt eine rasante Erzählweise – vieles erinnert an Stieg Larsson, den Erschaffer von Lisbeth Salander und der Millennium-Trilogie, der ein großes Vorbild für Alexandra und Alexander Ahndoril ist. Der Vorname ihres Pseudonyms Lars ist eine Hommage an Larsson. Kepler wählten sie, weil der berühmte Astronom im frühen 17. Jahrhundert wie ein Detektiv eines der größten Rätsel der Zeit, die Umlaufbahnen der Planeten, löste.

Aber warum haben sie überhaupt ein Pseudonym gewählt? „Wir lieben einander“, erklären sie, „aber das bedeutet nicht, dass man zusammen schreiben kann. Wir machten ein paar missglückte Versuche, ehe wir auf die Lösung kamen. Für uns war es notwendig, einen komplett neuen Verfasser zu erschaffen, um gemeinsam schreiben zu können. Sobald wir Lars Kepler erfunden hatten, löste sich ein Strom der Kreativität – und so lange diese gemeinsame Schaffenskraft anhält, werden wir daran nichts ändern.“

Die Schaffenskraft ist enorm – genauso der Erfolg. Der Debütroman „Der Hypnotiseur“, der 2009 erschien, schlug mit voller Wucht ein und wurde 2010 der meistverkaufte Krimi in Schweden. „Spinnennetz“ (im Original „Spindeln“) entwickelte sich 2022 gar zum meistverkauften belletristischen Werk Schwedens. In sechzig Ländern verkauften sich die Bücher von Lars Kepler über 17 Millionen Mal.

Kurz nach Erscheinen des ersten Bandes war es aber gar nicht so sicher, ob sich die Erfolgsstory von Lars Kepler fortsetzen würde. Denn die schwedische Zeitung „Aftonbladet“ deckte auf, wer hinter dem Pseudonym steckt. Dieser Moment sei schlimm gewesen, erzählt das Ehepaar. „Wir glaubten, dass die Magie verschwinden könnte.“ Aber so kam es nicht. „Als sich der Sturm gelegt hatte, zeigte es sich, dass wir nach wie vor zusammen schreiben konnten.“

Alexandra und Alexander Ahndoril || © Bastei Lübbe Verlag

Lars Kepler – Teamwork par excellence

Zusammen schreiben bedeutet im Fall des Paars Ahndoril wortwörtlich zusammen schreiben. Die Frage, ob sie eine bestimmte Arbeitsverteilung haben, verneinen sie. „Wir versuchen, alles gemeinsam zu machen, von der ersten Idee bis zum Schlusssatz auf der letzten Seite.“ Sie entspinnen zusammen die Handlung, entwickeln die Figuren, betreiben Nachforschungen – und schreiben gemeinsam. „Wir sitzen nebeneinander, jeder vor seinem Computer, schreiben mit klappernden Tastaturen und tauschen ständig die Texte untereinander, verändern, schreiben neu. Am Schluss wissen wir tatsächlich nicht mehr, wer was geschrieben hat. Es gibt keinen einzigen Satz im Buch, den nur einer von uns geschrieben hat. Es war ganz einfach Lars Kepler, der übernommen hat.“

Und Lars Kepler ist bereits wieder am Werk. Der zehnte Fall ist in Arbeit. Verraten wird jedoch noch nichts. Aber wer weiß, an welchem mysteriösen, dunklen Ort Lars Kepler alias Alexandra und Alexander Ahndoril jetzt gerade steht, um einen neuen Tatort für die nächste düstere Geschichte entstehen zu lassen …

Gewinne das neueste Buch von Lars Kepler „Spinnennetz“!

Der zehnte Band um Joona Linna und Saga Bauer ist noch Zukunft. Ganz Gegenwart hingegen ist der neunte Fall „Spinnennetz“, der am 27. Januar 2023 im Bastei Lübbe Verlag erscheint. Du kannst jetzt eines von fünf Büchern gewinnen, die der Verlag freundlicherweise Nordis zur Verfügung gestellt hat.

Um in den Lostopf zu springen, beantworte folgende Frage:
Wenn du bereits in Stockholm warst, kennst du einen Ort, den du richtig unheimlich und mysteriös findest? Welcher ist das? Wenn du noch nie in Stockholm warst, dann verrate uns, weshalb du einmal in die schwedische Hauptstadt reisen möchtest.
Schicke Antwort mit dem Stichwort „Spinnennetz“ an verlosung@nordis.com oder an Nordis Verlag GmbH, Stichwort „Spinnennetz“, Maxstraße 64, 45127 Essen. Der Einsendeschluss ist der 24. Februar 2023.

Alle Teilnahmebedingungen, Gewinnspielrichtlinien und Datenschutz finden Sie hier.

Text & Bilder: © Johannes Möhler

Über den Autor

NORDIS Redaktion

Das Team der NORDIS Redaktion liebt es in gleicher Weise, mehrmals im Jahr tolle Magazine zu produzieren, die Leser mit qualitativ hochwertigen Publikationen und spannenden Storys zu unterhalten als auch hier - im Online-Bereich der NORDIS - regelmäßig neue Informationen und Artikel zu veröffentlichen.

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