Klangküche Musik

Johnny Bob’s Doppelalbum „Creatures Of Light & Darkness“

Keine Frage: Punk, Pop und Prog, das geht selten zusammen. Es sei denn man ist Johnny Bob. Die Nordlichter aus Kiel und Hamburg mäandern mit ihrem Doppelalbum „Creatures Of Light & Darkness“ durch ganze musikalische Dekaden – und setzen sich dabei zwischen die Stühle.

„Wir haben kein Konzept, wir machen einfach.“ Frontmann Carsten Díaz erzählt von der „Schnapsidee“ seines Bruders Jörg Purfürst vor fünf Jahren. Als dieser ihn fragte, ob er bereit wäre, ein paar Demos aufzunehmen. Dabei ging es um die Aufbereitung des musikalischen Erbes ihrer Schulbands aus den 80ern. Aus den Demos wurde ein Album, dann noch ein zweites. Und plötzlich sprach nicht nur die hiesige NeoProg-Gemeinde von Johnny Bob, es kamen auch immer mehr Wünsche nach den Tonträgern aus dem Ausland. „Wir wurden gefragt, ob wir Lust hätten bei „Night Of The Progs“ auf der Loreley zu spielen. Das hat uns kalt erwischt. Das Problem war im Grunde, dass wir keine Band hatten.“ Der Multiinstrumentalist, Produzent und Mastermind Jörg Purfürst beschreibt – gelassen auf der Mole sitzend – die Anfänge. Aus dem einstigen Studioprojekt ist mittlerweile eine Band hervorgegangen. 2022 rocken Johnny Bob wieder die Bühnen der Republik mit Fokus auf den Norden. „Skandinavien-Tour, das wäre mal was.“ Man träumt und plant.

Nach drei Alben und einer EP steht nun mit „Creatures Of Light & Darkness“ ein weiteres ambitioniertes Werk in den Startlöchern. Das Album erscheint als Vinyl-Edition und Download Code. Denn Johnny Bob wehren sich bewusst gegen den „künstlerischen Ausverkauf durch Streamingdienste“ und die CD als „überholtes Medium, das uns schon immer ein Dorn im Auge war.“ Und bleiben damit auch was das Format ihres Albums angeht zwischen den Stühlen sitzen. Neben komplexeren NeoProg Long Tracks schlägt die Gruppe auf „Creatures Of Light & Darkness“ die Brücke zu klassischem Indie-Rock. Wie etwa bei der Single „Brand New Day“. „Wir haben niemanden, der uns sagt, was wir tun sollen. Anders würde es auch nicht funktionieren“, resümiert Díaz das künstlerische Mindset. Und wenn Punk, Pop und Prog auf diese Weise zusammenkommen, „dann ist das so.“

Musikvideo zu „Brand New Day“:

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Text & Bilder: Carsten Díaz

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