Nuuk ziert sich. Die Stadt verbirgt sich unter einem undurchdringlichen Schleier: Beim Anflug zieht der Pilot die Räder plötzlich wieder ein und die Turboprop- Maschine nach oben. »Es gibt leider zu viel Nebel«, meldet er sich über Bordlautsprecher. »Wir müssen zurück nach Kangerlussuaq.« Also zum grönländischen Drehkreuz eineinhalb Flugstunden nördlich, von wo der einzige Airbus von Air Greenland nach Kopenhagen pendelt. Die kleine Maschine nach Nuuk ist mit drei Dutzend Passagieren voll besetzt. Auf die Worte des Piloten gibt es nicht das kleinste Murren oder Fluchen in der Kabine. Ringsherum nur stoische Gesichter: In Grönland wird der Mensch offenbar demütig angesichts der Größe der Natur. Wind und Wetter bestimmen den arktischen Alltag. Ob man zum Jagen geht oder nicht, ob man sich zum Fischen auf einer Jolle hinaus traut oder mit dem Hundeschlitten aufs Meereis – das bestimmen die Naturgewalten. Dementsprechend erleben viele Einheimische ein Durchstarten der Maschine nicht zum ersten Mal. Die Touristen unter den Fluggästen nehmen die Erfahrung als Teil ihres Abenteuers Grönland. Zurück in Kangerlussuaq essen die Passagiere Moschusochsen-Burger in der Cafeteria und verziehen sich aufs Zimmer im Flughafenhotel: Morgen ist auch ein Tag.
Mehr über Nuuk findet man im Nordis-Magazin 1/22!
Und weitere allgemeine Informationen zur Region mit Tipps zu Übernachtungen, Essen und Trinken und Aktivitäten findet man auf der Webseite: www.colorfulnuuk.com
Text & Bilder: © Bernd Hauser
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