Schweden Städtetrips

IKEA-Museum und mehr

Unterwegs in der Region um Älmhult

Wer nach Älmhult reist, kommt an IKEA nicht vorbei. Man trifft kaum jemanden, der nicht irgendetwas mit dem Möbelimperium zu tun hat, das diese Region so sehr prägt. Auch wir sind neugierig auf IKEA, genauer: das IKEA-Museum, und gönnen uns ein Småland-Wochenende zwischen Wohndesign, Wasserglück und Abend im Moor.

Das IKEA-Museum ist unsere erste Station. Wir sind besonders gespannt auf die recht neue Ausstellung mit dem Titel „Democratic Design”. Kuratorin Anna Sangberg Falk führt uns herum und fasst zusammen, was sie und ihr rund 20-köpfiges Ausstellungsteam erreichen möchten: „Hier soll jeder etwas finden, womit er sich identifiziert.” Das Konzept geht auf. Die fünf Grundpfeiler des „demokratischen IKEA-Designs” geben der Ausstellung ihre Struktur. Zwischen den Stationen Form, Funktion, Qualität, Nachhaltigkeit und niedriger Preis gibt es allerhand zu entdecken: Meinen Freund zieht es direkt zu einem recht bekannten CD-Regal. Mich macht ein paar Meter weiter der Ausstellungskasten mit alten Keramiksicherungen drin neugierig. Die, so erfahre ich, waren Inspiration für Teelichthalter. Wie einfach! Und wie typisch IKEA. Natürlich.

IKEA erleben und regional genießen

Gleichzeitig erlebt man hier im Museum auch ein anderes IKEA als das, welches man aus den Möbelhäusern kennt. Vieles ist vertraut, während man in dieser vermeintlich so vertrauten Umgebung viel Neues und ganz nebenbei sehr viele Details über die Geschichte rund um die Marke, ihre Personen und die Region, aus der IKEA-Gründer Ingvar Kamprad stammt, lernt. Ein Bereich der Ausstellung ist schwerpunktmäßig ihm gewidmet – mit Blick in sein Arbeitszimmer und Einblicken in sein soziales Engagement. Wie eng verbunden die IKEA-Historie mit der Region Småland ist, zeigt die Ausstellung „Våra rötter” („Unsere Wurzeln”).

Als wir hier durch sind, folgt das absolute Touri-Programm: Ich habe gelesen, dass man in einem Mini-Fotostudio zum Covermodel des IKEA-Katalogs von 1973 werden kann – und auch zu dem des 2021 letztmalig erschienenen Exemplars des gedruckten Kataloges. Also: Rein in die mit blauem Jeansstoff bezogene Sitzlandschaft aus den 70er-Jahren! Und rauf aufs weiße „Songesand”-Bett für die 2021er-Ausgabe!

Mit den fertigen Bildern im Gepäck geht’s für uns nach unten ins Restaurant „Köket”. Das heißt übersetzt (natürlich) ganz einfach „Die Küche”. Unter den Augen eines Holzelchs über uns an der Wand lassen wir uns Garnelen-Langos und Lachs-Mittag schmecken. Lecker – und ein ganz klarer Tipp aus der Nordis-Redaktion: „Unbedingt eine Pause hier im Restaurant einplanen und sich von der saisonal wechselnden und regional geprägten Karte, auf der im Winter auch Elch und Wildschwein im Angebot sind, überraschen lassen!”

Kajaktour und Moorbesuch

Ich bin froh, dass wir uns für ein ganzes Wochenende in und um Älmhult entschieden haben, denn neben dem IKEA-Museum gibt’s hier noch ganz schön viel Anderes zu erkunden. Der Geburtsort des Naturforschers Carl von Linné, „Linnés Råshult”, lädt heute zu Kaffee und Kuchen unter Obstbäumen sowie zu einem Bummel durch Kräuter- und Gemüsegarten ein. Und ganz oben auf meiner Wunschliste steht eine Kajaktour auf dem Helge Å. Also geht’s am nächsten Tag nach Agunnaryd. Hier wuchs nicht nur IKEA-Gründer Kamprad auf. Nein, hier kann man bei Roos und Simon von „Agundaborg Camp & Paddle” Boote und Ausrüstung leihen und sich mit Gewässerkarte und Tipps für Routen und Pausenplätze ausgestattet hinaus auf See und Fluss begeben. Wie herrlich, dieses Glück auf dem Wasser!

Am Rande bekommen wir noch eine Empfehlung: Besonders zum Sonnenuntergang soll es im Naturschutzgebiet „Vakö Myr” toll sein. Das liegt nicht weit von Älmhult entfernt. Perfekt für den Ausklang dieses Tages! Wir spazieren über Holzbohlenwege und weichen Waldboden und genießen am Ende der kleinen Strecke einen fantastischen Ausblick über die weite Moorfläche. Der Himmel leuchtet zwischen finster dunklem Blau und sattem Gelborange. Um uns herum ist es still. Insgeheim wünsche ich mir, ich könnte ganz direkt noch ein paar Tage anhängen, hier in Småland, zwischen Wäldern, Seen, Stadt und Dörfern …

Wichtig: Ein Teil der Ausstellung im IKEA-Museum, darunter das Leben und Werk von Ingvar Kamprad, wird derzeit umgestaltet und im Frühjahr 2023 wiedereröffnet.


Info:
Mehr zum IKEA-Museum gibt es unter www.ikeamuseum.com/de. Weitere Ausflugstipps und Infos zum Museum und zur Übernachtung in Älmhult sind in der Nordis-Ausgabe 4/2022 nachzulesen.

Text & Bilder: © Andrea Bayer

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