Campen

Winter, die perfekte Campingsaison

Campingurlaub liegt voll im Trend. Seit Jahren hat die Campingbranche enorme Zuwächse zu verzeichnen. Im Gegensatz zu klassischen Reisen hat Corona daran nichts geändert, sondern eher die Nachfrage weiter befeuert. Nicht selten warten potentielle Käufer ein Jahr oder mehr auf das gewünschte Fahrzeug und bedienen sich in der Zwischenzeit im Mietmarkt. Hauptsache campen. Neben der klassischen Campingsaison Sommer entdecken dabei nicht nur Campingprofis, sondern vor allem auch die Neulinge, welche Faszination der Winter bietet! Die Hersteller haben den Trend längst entdeckt und stellen immer mehr wintertaugliche bzw. winterfeste Fahrzeuge her!

Faszination Camping und noch dazu im Winter?

Klar, campen im Sommer ist klasse, Sommer, Sonne, am besten Strand und Meer, das Leben spielt sich draußen ab, das dachten auch wir uns vor vielen Jahren, zu unseren Camping-Anfangszeiten. Im Winter – das konnten wir uns niemals vorstellen. Doch es dauerte nicht lange, dann campten wir auch mal im Herbst und wenig später dann auch im Winter, nicht nur, aber auch als ideale Alternative zu völlig überfüllten und überteuerten Hotels in Skigebieten, die man fast schon Jahre im Voraus buchen muss. So bleibt die Planung etwas flexibler.

Als begeisterte Skifahrer, die wir sind, stellte uns das jedoch schon vor die erste große Herausforderung: der Platz im Auto (wir sind im Kastenwagen mit 4 Personen und 2 Hunden unterwegs). Wohin mit all den Utensilien, Klamotten, die schon mal per se weitaus mehr Platz erfordern als dünne Sommerkleidchen und Bikinis? Alpinski, Langlauf-Ski, die entsprechende Kleidung und Ausrüstung dazu, Verpflegung, Spiele, die Familie und die Hunde. Aber am Ende des Tages passte dann aber wie ein Wunder doch alles mit ein wenig Pack-Geschick immer rein.

Natürlich bedarf Wintercampen einer etwas anderen Vorbereitung als im Sommer. Der Campingplatz sollte gut ausgesucht werden und ein Roadtrip, bei dem es fast täglich weiter geht, macht die Reise noch etwas aufwendiger als zur warmen Jahreszeit. Noch dazu, wenn man den Winterurlaub in skandinavischen Ländern verbringen will.

Daher bleiben wir im Winter, anders als im Sommer, zumindest eine gewisse Anzahl an Tagen an einem Ort und ziehen seltener weiter.

Wohnmobilstellplätze und Freistehen sind in der kalten Jahreszeit für uns, auch wenn die modernen Reisemobile heutzutage alle über eine gute Isolierung, leistungsstarke Heizungen und eine wintertaugliche Ausstattung verfügen, nicht die erste Wahl.

Gut, dass man in allen skandinavischen Ländern sehr viele, gut ausgestattete Campingplätze findet. Aber was heißt „gut ausgestattet“? Ist das nicht eine Geschmackssache?

Ein warmes, gut geheiztes Sanitärgebäude, genügend Platz in der (hoffentlich heißen) Duschkabine und ein Trockenraum, um nasse Handtücher, aber auch Skibekleidung trocknen zu lassen und vor allem warm zu lagern, sind ein erstes wichtiges Kriterium für ein angenehmes Campinggefühl zur kalten Jahreszeit. Gibt es dann noch eine Sauna und einen Wellnessbereich, fühlt sich der Gast eher wie im Wellness-Urlaub als beim (Winter-)Campen.

Einen Skiraum mit beheizten Halterungen für Skischuhe gibt es ohnehin bereits auf den meisten Plätzen. Wer nicht gerne im Wohnmobil kocht, lässt sich am Abend in einem Restaurant verwöhnen. Wir nutzen dies im Winter weitaus mehr als zur warmen Jahreszeit.

Das also macht für uns das Wintercampen aus, der Faktor Gemütlichkeit. Was kann man sich Schöneres vorstellen, als abends (oder auch tagsüber) im gut geheizten Auto oder Wohnwagen zu sitzen, dem leisen Rieseln des Schnees zuzusehen und morgens den ersten Schritt raus in den unberührten Neuschnee zu machen, um zu spannenden Ausflügen aufzubrechen? Diese Stille, dieses Gefühl von Ruhe und Natur ist wohl kaum zu übertreffen. Oder dick eingepackt, mit einer Tasse Glühwein oder Tee am Lagerfeuer zu sitzen und in den sterneklaren Nordhimmel zu blicken? Einfach Erholung pur!

Wer Wert auf mehr Animation legt, für den ist auch im Winter auf größeren Plätzen einiges geboten. In der Regel werden abendliche Schneeschuhtouren, Fackelwanderungen und oftmals auch gemeinsame Lagerfeuer oder Hüttenabende angeboten.

Wer gerne fotografiert, sollte auf keinen Fall darauf verzichten, eine Kamera einzupacken. Gerade im Winter bieten sich einzigartige Motive in der Natur, die Nordlichter sind dabei sicherlich der größte fotografische Klassiker. Diese lassen sich im Winter deutlich besser „erwischen“ als im Sommer.

Wintercampen im Norden

Alleine 1.000 verzeichnete Campingplätze in Norwegen, etwa 450 in Schweden und dieselbe Anzahl in Dänemark, Dutzende in Finnland (davon über 100 mit eigener Sauna) und über 200 Plätze auf Island sprechen für sich. Viele davon sind im Winter geöffnet und bieten dafür die entsprechende Infrastruktur.

Jedes Jahr zieht es daher auch mehr und mehr Wohnmobilbesitzer in der kalten Jahreszeit in den hohen Norden. Da die Temperaturen hier nicht selten jedoch bis weit in den Minusbereich gehen, ist es wichtig, die Ausrüstung darauf anzupassen.

Gute Winterreifen, am besten mit Schneeketten, sind eine Grundvoraussetzung in den meisten nordischen Ländern. Auch die Straßen werden hier im Winter zumeist nicht so geräumt, wie wir es in Deutschland gewohnt sind. Oftmals wird sogar nur der Schnee beiseitegeschoben und eine Schnee- oder Eisdecke bleibt. Da zeitweise mit extremen und vor allem nicht vorhersehbaren Witterungsverhältnissen zu rechnen ist, sei geraten, die Wettervorhersage gut im Auge zu behalten. Warme Kleidung und ausreichend Decken mitzunehmen, versteht sich von selbst.

Macht es dann überhaupt Spaß, im Winter in den hohen Norden zu fahren?Vielleicht noch mehr als im Sommer? Auf jeden Fall. Ob Wintersportler oder nicht. Die Möglichkeit, Polarlichter zu sehen, Rentieren und Elchen inmitten der verschneiten Landschaft zu begegnen, Skifahren bei Flutlicht (dazu muss es noch nicht mal spät am Abend sein, da es im Norden im Winter schon in den späten Nachmittagsstunden dunkel ist) oder eine Schlittenhundefahrt in der verschneiten Landschaft zu machen. Alles zusammen einfach unbezahlbar.

Reisen verändert sich, der Trend zum Campen bleibt

Schneebedeckte Landschaften und kristallklare Luft, im Winter zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite. Unser Fazit,  auch in der kalten Jahreszeit kann man den Urlaub problemlos im Wohnmobil oder Wohnwagen verbringen. Denn Familien, Pärchen, Sport- oder Naturbegeisterte fühlen sich auch im Winter auf gut ausgestatteten Campingplätzen pudelwohl. Also Sachen packen, Heizung an und auf geht´s in eine einmalige Jahreszeit. Skandinavien bietet dafür die perfekte Bühne mit einem einmaligen Winter-Wonderland!

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