Norwegen Städtetrips

Fahrt nicht im November nach Tromsø!

Ein Familienausflug zur Polarsonne, Walen und Nordlichtern

Von der Idee zur Buchung.

Das erste Mal dachten wir im Februar an Tromsø. Wir waren gerade beim Snowboarden und gingen gedanklich unsere Urlaubsjahresplanung durch. Nur einmal dieses Jahr nach Skandinavien? Das war uns zu wenig. Aber es waren nur noch die Herbstferien übrig und ohne Ferien geht es nicht als Familie. Und dann sind die Ferien auch erst Anfang November, kann das gut werden? Wir durchstöberten das Internet und diverse Reiseführer. Das einstimmige Ergebnis?! Macht das nicht! Noch am gleichen Tag buchten wir den Flug. Tromsø wir kommen. Eigentlich sind wir ja Camper aber in einer Woche bis hin den hohen Norden, das wird nichts. Aber wenigstens einen eigenen 4×4 für die Zeit, das wäre toll. Nach langem Suchen (und Nachfragen bei Nordlandblog) wurden wir dann bei Auto Europe fündig.

Schneesturm – Man hat es uns ja gesagt.

Samstag früh stiegen das ganze Team Schwarz schwitzend bei 20° in Frankfurt ins Flugzeug um nur drei Stunden im Schneesturm auf dem Tromsøer Flughafen zu stehen. Uns kamen erste Zweifel ob diese Reise eine gute Idee war, und dann schickten Freunde auch noch Fotos aus Italien bei 25°und Sonne, das hilft jetzt nicht! Seitdem wir 2018 zu Weihnachten in Rovaniemi waren, wollen wir Nordlichter sehen, das war unser oberstes Ziel hier. Und dazu Wale, dann wäre es perfekt! Gleich am ersten Abend machten wir uns also los und fanden eine stille und dunkle Bucht bei Tromsø. Hier blieben wir bis der Himmel nicht aufklart (wie es die Wetter-App voraussagte) sondern der Schneesturm erneut einsetzt. Also ab zum Campingplatz. Ja wir sind Camper, auch wenn wir ohne eigenen Wohnwagen hier waren, ohne Campingplatz ging es dann nicht.

Das Wetterschauspiel wiederholte sich am nächsten Tag und so liefen wir bei Nieselregen durch Tromsø. Das Paris des Nordens stand in den Reiseführern, zumindest bei dem Wetter kommt das Gefühl nicht auf bei uns. Also suchten wir lieber ein gemütliches Café, davon gibt es hier genug, aßen Zimtschnecken und saßen das Wetter aus. Auch ein schüchterner abendlicher Blick zum Himmel machte klar, Nordlichter gibt’s heute wohl nicht. So langsam beschlich uns das Gefühl, die Reiseführer hatten Recht.

Sonne ändert alles

Am Tag 3 war sie zurück, die Sonne. Sie wärmt zwar nicht aber sie macht gute Laune. Wir nutzten das Wetter um Sommarøy zu erkunden. Jetzt wo sie da war, dauerte die Fahrt natürlich etwas länger, auf einmal schien aber alles ein würdiges Motiv zum Fotografieren zu sein.

Dass die Tage hier oben verdammt kurz sind im November wussten wir, wie schnell es wirklich dunkel wird erkannten wir aber erst an diesem Tag. Kaum haben wir einen Blick auf die Insel geworfen, dämmerte es schon und wir machten uns voller Vorfreude auf den Heimweg.

Aber schon auf dem Weg zurück, zieht der Himmel zu. Dazu kommt Regen, wir verbrachten den Abend also auf der Couch statt unter einem grünen Himmel.

Dann eben Wale!

Neben den Nordlichtern, standen ja die Wale ganz oben auf unserer Wunschlist. Am Vortag konnten wir bereits ein paar Robben und Schweinswale aus der Ferne beobachten aber wir wollen mehr! Also stiegen wir morgens zu unchristlicher Zeit, mit nasser Hose (weil da mein Kaffee drüber gelaufen ist) auf ein Boot. Draußen stand dran, dass sie garantieren, Wale zu sehen und wir mussten lachen. Das haben sie damals bei unserer Bibersafari in Schweden auch gesagt. Das Ergebnis von damals könnt ihr hier bei Nordis nachlesen. Wir machten uns also auf alles gefasst und beschlossen aber den Tag zu genießen, auch wenn wir keinen Wal vor die Kamera bekommen. Das fiel tatsächlich nicht schwer, die Umgebung ist einfach atemberaubend! Immer wieder kämpfte sich die Sonne durch die Wolken und schaffte spannende Eindrücke.

Und dann kamen sie. Wir sahen nicht einen Wal oder zwei, nein. Irgendwann haben wir aufgehört zu zählen. Auch die kalten Finger und Ohren spürte man irgendwann nicht mehr, wenn man mit der Kamera auf das Auftauchen wartet.

Die Speicherkarte war fast voll, die Kinder saßen schon wieder im Warmen und nutzten das WLAN, da tauchte er auf. Nur zwei Mal, nur ganz kurz aber ich war schneller. Wir haben den Finnwal getroffen!

Gedanklich haben wir an diesem Tag ein fettes Kreuz bei „Wale sehen“ gemacht. Heute wollten wir es wissen. Schaffen wir auch noch die Nordlichter? Mit den Bildern im Kopf und Nudeln im Bauch, saßen wir erneut am Abend mit Tee, Schokolade und Keksen im Auto. Wieder mal mit Blick auf eine Bucht und auf der Suche nach Nordlichtern. Ungefähr 3 Stunden halten wir durch, die Kamera kam nur zum Einsatz um eine Brücke zu fotografieren aber ohne grünes Licht am Himmel. Nordlichter und Wale an einem Tag, das wäre doch zu viel gewesen.

Die Kinder waren gerade müde ins Bett gefallen, ich stand wehmütig am Fenster, da kamen sie. Erst ein ganz zarter, eher weißer Streifen und dann immer mehr. Wir haben sie! Nur die Kinder ließen sich nicht wachbekommen…

Das Schauspiel war leider schnell wieder vorbei, trotzdem machten wir glücklich ein zweites Kreuz bei „Nordlichter sehen“

Mama, sag nicht ständig „wow“

Wir waren angefixt. Für den nächsten Tag war die Wetterprognose noch besser, also wollten wir nach oben. Dank vorher reservierter Tickets ging es mit der Bahn auf den Fjellheisen, den Hausberg Tromsøs. Natürlich herrschte oben reges Treiben, wie das so ist wenn es eine Bahn gibt. Deswegen drängten wir die Kinder zu einer kleinen Wanderung, wenn es schon einen Gipfel zu besteigen gibt. Und wie gewohnt in Skandinavien, nach 5 Minuten zu Fuß waren wir allein und alles war still. Alles außer Lines „Wow“ und das aus meiner Sicht nicht unberechtigt. Die Sonne zeigte uns deutlich, was für ein Fehler es gewesen wäre, nicht im November hier her zu fahren.

Das Licht und die Farben, dafür brauchte es kein Photoshop, nur November in Tromsø.

Ungefähr 2 Stunden dauerte das Schauspiel, der Sonnenaufgang wurde nahtlos zum Untergang und wir haben jede Minute ausgekostet. Durchgefroren und hungrig kamen wir zurück zur Bergstation. Die Sonne verschwand gerade hinter den Bergen, wir genossen die Bonbonfarben der Dämmerung als ein grüner Schleier dazu kam. Überall stand, um Nordlichter zu sehen, muss es dunkel sein, am besten keine Lichter und dann sahen wir das?

Nun waren es die Kinder, die lautstark ihrer Begeisterung Ausdruck verliehen. Ich weiß nicht wie lange wir auf der Aussichtsplattform standen, immer wenn die Lichter schwächer wurden und wir gehen wollten, dann kam die nächste Runde. Noch stärker, noch intensiver.

Irgendwann wurden sie schwächer und wir gingen dorthin, wo unsere Kids schon saßen, ins Restaurant. Mit den Seilbahntickets hatten wir uns auch einen Tisch bestellt, einen Tisch direkt an einem der riesigen Fenster. Das Essen war lecker und der Ausblick machte es perfekt.

So ging es weiter. Tagsüber die Natur um Tromsø genießen und am Abend, diesmal direkt am Campingplatz, das Schauspiel am Himmel.

Jetzt versuchen wir es nochmal mit Paris

Wir sind glücklich und genau mit diesem Gefühl machten wir uns an unserem letzten Tag nochmal zu Fuß nach Tromsø. Und dieses Mal sahen wir es, das Schöne an Tromsø. Was so ein wenig Glück doch ausmacht!

Und für alle für die, wie für uns, was leckeres zu Essen zu einem erfolgreichen Tag gehört, noch ein Tipp. Wir haben den Imbiss Dragøy gefunden, direkt am Hafen aber etwas versteckt und dort gab es den leckersten Fisch und das äußerst günstig.

Wir jedenfalls sind froh, doch den November genutzt zu haben und so kommt mit unserem Blog nun eine Seite im Netz dazu, die das auch bildlich begründet!

Den kompletten Blog zu unserer Reise nach Tromsø mit vielen Bildern und Informationen findet ihr hier.

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Über den Autor

Team Schwarz

Micha und Line, das ist Team-Schwarz! Wir bereisen mit unseren Kindern Europa. Nicht immer aber oft mit Wohnwagen. Nicht immer aber oft mit Abenteuern. Nicht immer aber oft mit neuen Bekanntschaften, Freundschaften. Seit 2017 halten wir unsere Reisen in unserem Blog www.Team-Schwarz.de fest. Unser Blog ist für uns das perfekte Medium, um Michas Fotos nicht auf dem Computer einstauben zu lassen und Lines Reisetagebuch den ebenso Reiselustigen zugänglich zu machen.

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