Klangküche Musik

Where The Wild Things Grow – Schwedischer Exil-Country mit organic flavour

Titelbild: © Olof Grind

Wälder, Flüsse, Berge und Lichtungen inmitten unberührter, roher Natur. Ein einsamer Pfad führt durch die Landschaft, weit weg von Städten, Hektik und Instagram. Der Soundtrack dazu sind Akustikgitarren, großen Melodiebögen mit dreistimmigem Gesang und einer großen Portion Fernweh nach diesem Ort, an dem „the wild things grow“… Nein, wir befinden uns gerade nicht in der Nähe der Blue Ridge Mountains, Tennessee, wo die wilde, ursprüngliche Seele des Country beheimatet ist. Wir sind mitten in Schweden, nahe dem kleinen Städtchen Hammarstrand, wo die Band Fluru zu Hause ist.

Das schwedische Wort Fluru bedeutet so viel wie zottelig, verwuschelt, wie Haar nach einem langen, tiefen Schlaf – und besser könnte man das Wesen dieser Band nicht beschreiben. Denn obwohl in ihrem Debutalbum Where The Wild Things Grow eine Menge aufgeweckte Virtuosität, musikalisch-handwerkliches Können und zahlreiche liebevolle Produktionsdetails stecken, so scheint doch immer der ehrliche, ursprüngliche Kern ihrer Songs durch. Ganz so als hörte man da rohe, im Traum wieder erlebte Geschichten, nach dem Aufstehen in ein Tagebuch gekritzelt, ohne Selbstzensur, dann in Musik gegossen – Flurus Version von modernem, authentischen Country. Denn „die Songs müssen organisch entstehen“, sagt Malin, die Sängerin und Gründerin der Band, die mit ihrem Mann Claes nicht nur die Liebe des Lebens gefunden hat, sondern auch den perfekten musikalischen Partner, mit dem sie die meisten Songs schreibt. „Die Worte und Melodien sollten wie von allein kommen“, fährt sie fort und während Claes gerade eine paar Akkorde anspielt, über die wunderschöne Dreadnought Akustikgitarre gebeugt, liegt eine so warmherzige, ruhige Stimmung im Raum, dass man sich das Songwriting der beiden ohnehin nicht anders vorstellen kann.

© Olof Grind

Malins Vater war selbst schon großer Liebhaber von traditionellem Country, Americana, Folk und Blues. Und so liegt ihr dieses Genre wohl ohnehin im Blut. Sie, ihr Mann und die weiteren drei Mitglieder der 2014 gegründeten Band, Nicklas, Robin und Jesper, sind verliebt in die Idee von Musik ohne Autotune, ohne viel Effekten und ohne großer digitaler Nachbearbeitung der Aufnahmen. 

Country bedeutet für Fluru auch die ursprüngliche Verbundenheit zu den Instrumenten und dem magischen Moment des Musikmachens. Schwedischer Exil-Country mit organic flavour, könnte man sagen. Deswegen lieben sie Wohnzimmerkonzerte immer noch so sehr, auch wenn die größeren Bühnen mittlerweile auf Tour durch Schweden und halb Europa ihre zweite Heimat geworden sind. „Wir proben immer noch manchmal in unserem Wohnzimmer“, sagt Claes, „und ich glaube, dass man in diesem Setting wahrscheinlich die purste und ehrlichste Version unserer Musik hören kann.“ 


Das Album „Where The Wild Things Grow” ist am 09.11.2018 auf What We Call Records erschienen.

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Before I Go (Live Session)

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Live

16.03. Niesgrau
19.03. Hannover
21.03. Eschwege
22.03. NL-Groningen
23.03. Cadenberge
24.03. Otterndorn
27.03. Hamburg
28.03. Berlin
29.03. Göttingen

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© Text & Bilder: Backseat, Hamburg

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