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Von Umeå bis Luleå: Bothnian Coastal Route Teil 1

Die Bothnian Coastal Route (Bottnische Küstenstraße) ist eine Reise durch atemberaubende Landschaften, kulturelle Höhepunkte und unvergessliche Erlebnisse. Jeder Ort entlang dieser Route erzählt seine eigene Geschichte und lädt dazu ein, Teil eines großen nordischen Abenteuers zu werden. Die Bothnian Coastal Route erstreckt sich wie ein Band aus Träumen und Abenteuern entlang der malerischen Küste des nördlichen Skandinaviens. Sie verbindet nicht nur Orte, sondern auch Geschichten, Kulturen und unvergessliche Naturerlebnisse. Begleiten Sie mich in Teil 1 auf dieser faszinierenden Reise entlang der drei wichtigsten schwedischen Küstenstädte dieser Route.

Schweden und Finnland gehören zu meinen absoluten Lieblingsländern. Obwohl die beiden Nachbarländer viele Gemeinsamkeiten haben, sind ihre Besonderheiten nicht zu übersehen. Ein prägnantes Beispiel dafür ist der schmalste und nördlichste Teil des Bottnischen Meerbusens, der in Schweden und im schwedischsprachigen Teil Finnlands Kvarken und in Finnland Merenkurkku heißt. Im vergangenen Sommer habe ich mich auf eine Entdeckungsreise entlang der wunderschönen Bottnischen Küstenstraße begeben und dabei beeindruckende Küstenabschnitte mit idyllischen Inseln, reizvolle Schärenlandschaften und eine Fülle faszinierender Kulturschätze entdeckt.

Umeå: Das kulturelle Herz des Nordens

Meine Reise begann in Umeå, dem Tor zum Norden. Nach kurzer Fahrt erreichte ich Rovögern hamn. Hier liegt Kvarkenfisk, das beste Fischrestaurant weit und breit. Kvarkenfisk bietet auch traditionelle Bootshäuser und einen Wohnmobilstellplatz zum Übernachten an. Diese erste Kostprobe der lokalen Gastfreundschaft und der frischen Köstlichkeiten aus dem Meer war phänomenal und der beste Einstieg in meine Reise.

Von Kvarkenfisk ging es weiter mit der Fähre (Abfahrt 11:00 Uhr von Norrfjärden) zur Insel Holmön, einem Paradies für Naturliebhaber. Nur 75 Menschen leben das ganze Jahr über auf der Insel. Aber im Sommer ist hier eine Menge los, und es gibt für die Gäste viel zu erleben. Dreh- und Angelpunkt ist der Dorfladen mit Tankstelle, Apotheke und vor allem einem Depot von Systembolaget. Ein Besuch im Bootsmuseum von Holmön bietet faszinierende Einblicke in die maritime Geschichte der Insel und der Fischerei. Mit dem Fahrrad machte ich eine gemütliche Fahrt zum Leuchtturm und erkundete das idyllische Dorf mit seiner alten Pfarrkirche. Ein spätes Mittagessen im Novas Inn rundete den Tag auf der Insel ab. Auf Holmön gibt es mehrere Übernachtungsmöglichkeiten, aber ich hatte mich für das Stora Hotellet in der Stadt entschieden.

Und Umeå hat es in sich! Die größte Stadt in Nordschweden ist eine Universitätsstadt und daher ziemlich urban. Das lebendige Zentrum konnte ich sehr gut zu Fuß erkunden. Selbstverständlich hatte ich mich auch der Kunst hingegeben! Ein Besuch im Bildmuseet und im Kvinnahistoriska Museum waren die perfekte Einstimmung für den Besuch des Umedalens Skulpturpark etwas außerhalb des Zentrums. Diese Outdoor-Ausstellung zählt zu den bedeutendsten ihrer Art in Nordeuropa! Im letzten Jahr besuchte ich bereits das äußerst spannende Västerbottens Museum und als Musikfan das Guitars – the Museum

Skellefteå: Zwischen Geschichte und Moderne

Auf dem Weg nach Skellefteå habe ich ein besonderes Übernachtungserlebnis genossen! Wenn Sie noch nie in einer Kirchenstadt übernachtet haben, sollten Sie dies unbedingt tun. Lövånger Kyrkstad ist eine der ältesten erhaltenen Kirchenstädte! Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts wurden alte Karten von Kirchengebäuden gefunden. Damals war die Kirchengemeinde Lövånger eine der fünf großen Kirchengemeinden in Västerbotten. Wie aufregend! Heute wird die Kirchenstadt von Celina und Emelie als Hotel betrieben! Im Lövångergården gibt es ein Restaurant und eine Rezeption. Die Hütten sind wunderschön renoviert worden und haben ihren Charme aus früheren Zeiten bewahrt.

Nach einer erholsamen Nacht und voller Inspiration machte ich mich auf den Weg zum Bjuröklubb Naturreservat. Hier steht unter anderem ein imposanter Leuchtturm, der auch eine Übernachtungsmöglichkeit im alten Leuchtturmwärterhaus bietet! Am Fuße des kleinen und komfortablen Holzpfades, der zum Leuchtturm hinaufführt, wartet das gemütliche Café Fyren auf große und kleine Gäste! Mitten im herrlich duftenden Garten hatte ich mir ein leckeres Mittagessen gegönnt und für einmal einfach die Seele baumeln lassen. Bereits die ersten Tage auf meiner Reise hatten mich in eine wunderbare und irgendwie dankbare Stimmung versetzt!

Dass man es in der Region rund um den Bottnischen Meerbusen mit der Nachhaltigkeit ernst meint, zeigt sich zum einen an den vielen lokalen und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln, zum anderen aber auch an der neuen und zukunftsweisenden Architektur. Ein Vorzeigeprojekt in dieser Hinsicht ist das Wood Hotel in Skellefteå, das zusammen mit dem Sara Kulturhus eines der weltweit höchsten Hochhäuser aus Holz ist. Dieses Gebäude ist einzigartig in Bezug auf Nachhaltigkeit und Wohlfühleffekt. Der Blick über die Stadt ist atemberaubend.

Skellefteå ist eine lebendige Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Nach einem gemütlichen Spaziergang entlang des Flusses Promede mit seinen vielen Restaurants kam ich zum Kultur- und Erholungsgebiet Nordanå. Hier finden nicht nur Festivals und Märkte statt, sondern es gibt auch verschiedene Ausstellungen. Ganz cool fand ich den Nordanå Landthandel, ein kleines hübsches Café mit leckerem Gebäck und frisch gebrühtem Kaffee. Übrigens: Auch im Sara Kulturhus finden immer wieder tolle Ausstellungen und Kulturveranstaltungen statt.

Für Liebhaber von Käse und Kaffee auf dem Bauernhof ist ein Abstecher zu Svedjan Ost ein Muss. Das ist ein wirklich toller Ort mit netten Leuten. Mein Geheimtipp ist der Grillkäse «Löpelt», der meiner Meinung nach unübertroffen ist. 

Auf dem Weg nach Luleå machte ich eine Stippvisite in Piteå. Ich hatte zwar nur einen halben Tag Zeit, aber es lohnt sich, dem hübschen Städtchen mit seinen traumhaften Sandstränden und den glitzernden Schären einen längeren Besuch abzustatten. Die netten Cafés, die zu einer ausgedehnten Fika einladen, oder der Besuch der Kirchenstadt Öjebyn haben mir einen schönen Nachmittag beschert. Zum Übernachten und Entspannen empfehle ich das Kust Hotell & Spa. Ich wette, es gefällt Ihnen dort.

Luleå: Die nördliche Perle

Luleå, die Perle Nordschwedens, ist ein magischer Ort, der sowohl Kultur- als auch Naturliebhabern viel zu bieten hat. Wenn Sie sich für Geschichte und Kulturerbe begeistern, sollten Sie unbedingt das UNESCO-Weltkulturerbe Gammelstad besuchen. Die größte und am besten erhaltene Kirchenstadt der Welt lässt Sie in die Vergangenheit eintauchen. Die mittelalterliche Steinkirche und die umliegenden roten Kirchenhäuschen bieten ein malerisches Bild und eine einzigartige Atmosphäre. Eine Führung, die Sie im Visitor Center buchen können, bereichert Ihr Erlebnis.

Das benachbarte Freilichtmuseum Hägnan gibt einen Einblick in das ländliche Leben Schwedens von der späten Neuzeit bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Es ist faszinierend zu sehen, wie Luleå im 17. Jahrhundert gegründet wurde und wie sich die Stadt infolge der Veränderungen des Meeresspiegels an ihren heutigen Standort verlagerte.

Auch der Schärengarten vor Luleå ist ein Muss für Besucher. Der einzigartige Brackwasserschärengarten bietet eine atemberaubende Kulisse für Bootstouren und Ausflüge zu den bezaubernden Inseln. Ob Sie eine Tagestour bevorzugen oder sich für ein abendliches Räkkryssning mit frischen Garnelen und viel Zubehör entscheiden, Sie werden ein unvergessliches Erlebnis haben. Ein Zwischenstopp auf der Insel Junkön bietet die Möglichkeit, das Heimatmuseum und eine alte Windmühle zu besichtigen.

Für Tierfreunde ist ein Besuch im Cape Wild, einem Wildpark etwas außerhalb der Stadt, ein absolutes Highlight. Die Begegnung mit Elchen und Rentieren in ihrer natürlichen Umgebung ist ein unvergleichliches Erlebnis.

Für die Übernachtung bietet Luleå verschiedene Möglichkeiten, von der gemütlichen Hunting Bay Lodge über den Campingplatz First Camp Arcus Luleå bis hin zu ausgezeichneten Stadthotels. Und wenn Sie weiter in den Norden reisen, ist die Brändon Lodge auf jeden Fall einen Besuch wert.

Im zweiten Teil dieser Reise werden wir die Grenze zu Finnland überqueren die europäische Kulturhauptstadt 2026 kennen lernen.

Hier geht es direkt weiter zu Teil 2 und Teil 3 der Geschichte

Text und Bilder @ Andrea Ullius

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