Entdeckungen Schweden

Spikarna: Schweden-Idylle am bottnischen Meerbusen


Im Juni mache ich einen Kurztrip nach Sundsvall in der schwedischen Provinz Västernorrland. In wenigen Stunden ist es möglich, die Haupt-Sehenswürdigkeiten dieser Hochburg der Holzindustrie abzuklappern – allen voran das Freilichtmuseum Norra Berget. Doch was tut man, wenn man alles Wichtige gesehen hat und noch viel Zeit bis zur Abfahrt des Zuges bleibt? Ich mache einen Ausflug ins Fischerdorf Spikarna. Das lohnt sich, denn diese schwedische Idylle am bottnischen Meerbusen könnte aus einem Bilderbuch stammen.

Mit dem Bus nach Spikarna

Da mir ein fahrbarer Untersatz fehlt, nehme ich den öffentlichen Bus, den ich am Sundsvaller Busbahnhof am Stortorget erwische. Ein Einzelfahrschein kostet 29 schwedische Kronen – schnell erhältlich per Kreditkarte. Hier solltest du beachten, dass im Bus kein Bargeld akzeptiert wird.

Außerdem wichtig zu wissen: Es gibt keine direkte Busverbindung nach Spikarna. Nach dem Umstieg an der Haltestelle Vi Centrum warte ich über eine halbe Stunde. Auf dem Rückweg komme ich deutlich schneller voran. Es ist nun einmal Samstag und es fahren – wie üblich in Schweden – weniger Busse als wochentags. Das heißt, dass du deine Fahrten gründlich planen solltest, wenn du anschließend in Sundsvall einen Zug erwischen willst. In diesem Fall hilft mir der Routenplaner von Google zuverlässig weiter.

Malerisches Fischerdorf auf Alnö

Spikarna liegt im Süden der Sundsvall vorgelagerten Insel Alnö. Falls du schon Sandhamn im Stockholmer Schärengarten besucht hast, wird dieser malerische Ort mit Sicherheit Erinnerungen in dir wachrufen. Im Gegensatz zu dem Städtchen auf Sandön handelt es sich aber um einen Geheimtipp, den hauptsächlich Einheimische aus der Region kennen. Kein Wunder, denn erstens gehört Sundsvall nicht zu Schwedens touristischen Hochburgen und zweitens dauert die Busfahrt über eine Stunde.

Nachdem mich die lange Anreise inklusive Wartezeit ein bisschen genervt hat, lässt mich der Anblick sofort allen Frust vergessen. Rund um die Bucht, um die sich Spikarna schlängelt, stehen wunderschöne rote Schwedenhäuser. Wie auf einem Gemälde spiegeln sie sich im Meer. Um diese Schweden-Romantik aus mehreren Perspektiven zu bewundern, solltest du einen gemütlichen Spaziergang rund um die Bucht machen. Lass dir dabei ruhig Zeit und halte öfters mal inne. Spikarna ist Balsam für die Seele.

Auf dem Weg kannst du auch einen Blick ins Innere der Spikarö Kapelle werfen. Sie besteht komplett aus Holz, wirkt warm und versprüht einen zeitlosen Charme.

Entspannen mit wunderschöner Aussicht

Glückselig spaziere ich weiter, lasse die Lotsenstation zu meiner Rechten liegen und folge dem Weg in einen Wald. Es geht jetzt aufwärts auf einen Felsen, auf dem mich eine herrliche Aussicht erwartet. Mit den kleineren Schäreninseln rund um Alnö im Blickfeld gönne ich mir mindestens eine halbe Stunde Entspannung auf dem sonnenbeheizten Felsenbett. Oder länger? Auf die Uhr schaue ich nur wegen meiner Rückfahrt nach Stockholm. Ohne den Zug würde die Zeit in Spikarna ganz schnell an Bedeutung verlieren.

Über den Autor

Annika Senger

Annika Senger betreibt seit 2017 den Reiseblog Reise-Liebe, auf dem sie regelmäßig über ihre Erlebnisse im hohen Norden berichtet. Seit sie Ende 2020 ihre Zelte in Deutschland abgebrochen hat, hält sich die digitale Nomadin gerne länger in Skandinavien auf und liebt es, in der nordischen Natur abzutauchen. Neben dem Bloggen ist sie passionierte Videofilmerin.

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